Wenn dieser Tag unendlich wär, würde ich es vermissen, jeden Tag zu wissen, ich komm wieder her: Das ist der Refrain aus dem alten Clubsong der TUI-Marke Robinson, und der Reisekonzern macht ihn mit seiner Aktie nun für sich selbst wahr. Zehn Jahre lang war das Papier in London gelistet, unbeachtet und fern der Heimat. Jetzt ist man reumütig zur Deutschen Börse nach Frankfurt zurückgekehrt. In England hatte man sich für den Wert kaum oder gar nicht interessiert, man hatte eine deutsche Aktie aus finanzakrobatischen Gründen mit einer Börsennotierung in London versehen. Es ist auch das Ende eines unternehmerischen Irrwegs, denn der Umzug nach London war seinerzeit eine Folge der Fusion zwischen der TUI und dem britischen Unternehmen TUI Travel.

Seither hat die TUI schwere Jahre durchlebt, in der Corona-Pandemie wäre ohne staatliche Hilfe (natürlich aus Deutschland) das Ende da gewesen. Der Aktienkurs stand lange un­ter erheblichem Druck; inzwischen aber hat das Unternehmen die Hilfsgelder zurückgezahlt. Und selbst Robinson-Clubchefs blicken in der Ferne mit Freude auf den Aktienkurs, denn die Reiselust ist wieder da. Die Preise für die Reisen steigen, und sie werden bezahlt, auf Last-Minute-Schnäppchen muss niemand mehr hoffen. Mit einiger Zuversicht darf man nun auch die Aufnahme in den M-Dax erwarten, der für den 24. Juni avisiert wird. Ebenfalls bis Juni steht die Aktie auch noch parallel in London auf dem Kurszettel, dann ist dort endgültig Schluss.

QOSHE - Warum Frankfurt für TUI besser ist - Carsten Knop
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Warum Frankfurt für TUI besser ist

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09.04.2024

Wenn dieser Tag unendlich wär, würde ich es vermissen, jeden Tag zu wissen, ich komm wieder her: Das ist der Refrain aus dem alten Clubsong der TUI-Marke Robinson, und der Reisekonzern macht ihn mit seiner Aktie nun für sich selbst wahr. Zehn Jahre lang war das Papier in London gelistet, unbeachtet und fern der Heimat. Jetzt ist man reumütig zur Deutschen........

© Frankfurter Allgemeine


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