Die deutsche Klimapolitik hat zwei Sorgenkinder, Verkehr und Gebäude. Ihre Emissionszeugnisse sind nicht halb so gut wie die der Geschwister Industrie und Kraftwerke. Doch zumindest der Gebäudesektor ist gar nicht so missraten, wie die grünen Eltern in Berlin glauben.
Nach Zahlen der Heizungsindustrie hat der Austausch alter Kessel im vergangenen Jahr drei Millionen Tonnen CO2 eingespart. Das lag nur zum Teil an den von Robert Habeck verehrten Wärmepumpen, sondern an hocheffizienten Gasheizungen, die 60 Prozent aller Neuanlagen ausmachen. Weitere große Potentiale schlummern in der Dämmung.
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Die fossile Wärmeerzeugung feiert Rekorde, hingegen könnte der Wärmepumpenabsatz 2024 nur halb so hoch ausfallen, wie Habeck wünscht. Schuld sind das verkorkste Heizungsgesetz, die unklare Förderung und vor allem die hohen Strom- und die sinkenden Gaskosten. Ändern wird sich das, wenn die Zertifikatepreise im CO2-Emissionshandel steigen, zugleich müsste die Politik die Abgaben auf Strom senken. Viele Wege führen zum Klimaschutz, Einseitigkeit ist in jedem Fall der falsche Weg.