Die Sparpläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach für die Krankenkassen sind weniger als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Zwar ist der Vorstoß völlig richtig, dass Humbug und Scharlatanerie wie die Homöopathie nicht mehr von der Solidargemeinschaft der Beitragszahler finanziert werden. Es überrascht ohnehin, dass viele Kassen diese Präparate, deren Wirksamkeit wissenschaftlich nicht erwiesen ist, überhaupt erstattet haben.
Aber die Streichung macht höchstens 50 Millionen Euro im Jahr aus. Damit lässt sich die Finanzierungslücke der Kassen von 3 Milliarden Euro nicht ansatzweise schließen. Also müssen wieder einmal die Versicherten ran, ihr Zusatzbeitrag steigt weiter.
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Es stimmt zwar, dass der Bund die versicherungsfremden Leistungen stemmen sollte. So steht es im Koalitionsvertrag. Aber letztlich müssen die Ausgaben sinken, auch eine höhere Eigenbeteiligung der Patienten wäre sinnvoll. Lauterbachs Klinikreform sollte eigentlich eine bessere Versorgung zu geringeren Kosten bringen. Davon ist längst keine Rede mehr. Auch sein neues Sparpapier ist unzureichend.