Wer fragt denn so was? Die Frage ist so schlicht wie naheliegend: Was kann ich, die einzelne Person, zur Bewältigung des Klimawandels beitragen? Schon klar, dass es nicht die individuelle Perspektive sein kann, sondern nationale und internationale Politik, wenn es um Fragen der Lastenverteilung im Zeichen der „Klimagerechtigkeit“ geht, zu denen sich gestern der Deutsche Ethikrat mit einer Stellungnahme äußerte.

Aber ist es vermessen, wenn jemand unter der Überschrift „Ethik“ auch an sich selbst denkt, an sein eigenes Tun und Lassen, und im Falle der Klimagerechtigkeit insbesondere von der Frage umgetrieben wird, ob die persönliche Änderung von Konsum- und Mobilitätsgewohnheiten unter Effizienzgesichtspunkten wirklich mehr und etwas anderes sei als nur ein Tropfen auf den global überhitzten Stein. Darf, bevor es um die Gerechtigkeit geht, auch das Gute interessieren, wenn von Klimaverantwortung die Rede ist? Klimapflege ist ja ein Anwendungsfall der Kultivierung von Natur. Drängen sich dem Einzelnen insoweit nicht aber auch naturrechtliche Fragen auf statt nur Verteilungsfragen? Nach dem Motto: Ich würde ja weniger fliegen, wenn es teurer wäre. Bloß warum?

QOSHE - Ich würde ja weniger fliegen, wenn es teurer wäre - Christian Geyer
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Ich würde ja weniger fliegen, wenn es teurer wäre

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13.03.2024

Wer fragt denn so was? Die Frage ist so schlicht wie naheliegend: Was kann ich, die einzelne Person, zur Bewältigung des Klimawandels beitragen? Schon klar, dass es nicht die individuelle Perspektive sein kann, sondern nationale und internationale Politik, wenn es um Fragen der Lastenverteilung im........

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