Als Deutschland vor acht Jahren Handball-Europameister wurde, hatte der Erfolg viele Namen, aber vor allem ein Gesicht. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass es danach noch so manchem Spieler aus Dänemark, Norwegen, Spanien im Traum erschienen ist. Denn es war Andreas Wolff, der die Favoriten demoralisierte, indem er „in ihre Köpfe kam“. Wenn die Deutschen nun an diesem Freitag zum ersten Mal seit der Heim-WM 2019 wieder ein Halbfinale spielen, wird es wieder darauf ankommen. Dass Wolff, im Zusammenspiel mit seiner Abwehr, nicht nur Bälle hält, sondern Zweifel sät. Damit die dänischen Werfer ihn im Anflug größer sehen, als er in Wirklichkeit ist.

Die Chance gegen die Dänen liegt in der Entfesselung des irrationalen Potentials. Es ist der psychologische X-Faktor, der den Handball so packend und ein Stück weit unberechenbar macht. In der Theorie ist es ja so: Je mehr Tore bei einem Spiel fallen, je mehr Punkte zu erzielen sind, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass das besser besetzte Team gewinnt. Dagegen kann das schlechtere ankämpfen, das ist die Basis, aber es muss noch etwas hinzukommen.

QOSHE - X-Faktor Wolff - Christian Kamp
menu_open
Columnists Actual . Favourites . Archive
We use cookies to provide some features and experiences in QOSHE

More information  .  Close
Aa Aa Aa
- A +

X-Faktor Wolff

9 0
26.01.2024

Als Deutschland vor acht Jahren Handball-Europameister wurde, hatte der Erfolg viele Namen, aber vor allem ein Gesicht. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass es danach noch so manchem Spieler aus Dänemark, Norwegen, Spanien im Traum erschienen ist. Denn es war Andreas........

© Frankfurter Allgemeine


Get it on Google Play