Wo viel Geld fließt, geht oft auch die Moral den Bach runter. Bei dem in der Pandemie geschaffenen EU-Wiederaufbaufonds ist das nicht anders. Gerade haben italienische und europäische Justizbehörden einen mutmaßlichen Verbrecherring aufgedeckt, der mit gefälschten Bilanzen und Scheinfirmen hohe Fördergelder ergatterte. Das ist ein Erfolg, wenn sich die glaubwürdig wirkenden Vorwürfe bestätigen. Gleichzeitig könnten die Enthüllungen aber auch ein Schlaglicht darauf werfen, wie tief die Abgründe des Missbrauchs nicht nur in diesem Fall sind.

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Der EU-Fonds soll die von der Covid-Krise besonders geschlauchten Volkswirtschaften durch Investitionen und Reformen zukunftsfest machen. Rund 800 Milliarden Euro sollen bis 2026 ausgegeben werden. Das ist sehr viel Geld, gerade für den Spitzenempfänger Italien mit seiner schwachen Verwaltung. Die Politik macht Druck, das Geld möglichst schnell abfließen zu lassen. Die Milliarden ohne große Kontrollen herauszuhauen, wäre jedoch ein gefundenes Fressen für alle EU-Gegner. Die enge Frist ist so gesehen keine gute Idee.

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Kontrolle ist besser

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05.04.2024

Wo viel Geld fließt, geht oft auch die Moral den Bach runter. Bei dem in der Pandemie geschaffenen EU-Wiederaufbaufonds ist das nicht anders. Gerade haben italienische und europäische Justizbehörden einen mutmaßlichen Verbrecherring aufgedeckt, der mit gefälschten Bilanzen und Scheinfirmen hohe Fördergelder ergatterte. Das ist ein Erfolg,........

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