Man kann darüber streiten, ob der Name „Milano“ für einen in Polen gebauten Alfa Romeo eine geglückte Wahl ist. Die Muttergesellschaft Stellantis, die aus Frankreich, den Niederlanden und Italien gesteuert wird und einen Portugiesen zum Chef hat, wollte ursprünglich diese Benennung. Eine Befragung der Öffentlichkeit hatte sie darin bestärkt. Die italienische Regierung hat diese Taufe in Gestalt ihres Industrieministers Adolfo Urso nun jedoch verhindert. Weil Stellantis und Alfa Romeo keine Konfrontation wollen, haben sie sich für den Namen „Junior“ entschieden. Nicht erst die Regierung von Ministerpräsidentin ­Giorgia Meloni versucht in der ganzen Welt für verschiedene Waren eine Namensgebung zu bekämpfen, die italienisch klingt, doch nichts von Italien enthält. Das bezieht sich in den Vereinigten Staaten etwa auf Parmesan Cheese, Mozzarella oder Gorgonzola. Doch die globalisierte Autoindustrie ist ein anderer Fall: Hier haben zu Recht die Hersteller das Sagen; es findet sich für diverse Karossen eine Reihe von Städtenamen, die mit dem Produktionsort nichts zu tun haben.

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QOSHE - Schall und Rauch - Christian Schubert
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Schall und Rauch

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17.04.2024

Man kann darüber streiten, ob der Name „Milano“ für einen in Polen gebauten Alfa Romeo eine geglückte Wahl ist. Die Muttergesellschaft Stellantis, die aus Frankreich, den Niederlanden und Italien gesteuert wird und einen Portugiesen zum Chef hat, wollte ursprünglich diese Benennung. Eine........

© Frankfurter Allgemeine


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