Jetzt ist es amtlich: Die EZB hat nicht vor, ihre Anleihebestände überhaupt jemals komplett wieder abzubauen. Was hatte es damals Diskussionen gegeben, als die Notenbank anfing, in großem Stil Staatsanleihen aufzukaufen! Insbesondere die Frage, ob das eine verbotene monetäre Staatsfinanzierung darstelle, war hoch umstritten.
Mittlerweile sind in der Wissenschaft Anleihekäufe als geldpolitisches Instrument für Krisenzeiten akzeptierter. Gleichwohl haben viele Studien auch auf unerwünschte Nebenwirkungen hingewiesen.
Was die EZB jetzt machen will, sind allerdings keine geldpolitischen Anleihekäufe, im Finanzjargon „QE“ genannt. Auch solche sind wohl weiter denkbar, sollten die Leitzinsen wieder in die Nähe der natürlichen Untergrenze kommen und damit die Zinspolitik erschweren.
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Aber zunächst will die Notenbank aus geldpolitischen Gründen die Bestände aus ihren beiden großen Anleiheprogrammen PEPP und APP weiter abbauen – irgendwann aber parallel im Zuge der Liquiditätssteuerung neue strukturelle Anleihebestände aufbauen. Auch das dürfte noch für erhebliche Debatten sorgen.