Das Medium „Politico“ wartete dieser Tage mit einer netten Anekdote auf. In der EZB, so ließ sich anhand von Intranet-Screenshots belegen, gab es Streit um das Olivenöl in der Kantine. Das sei nicht nur teurer geworden, die Qualität habe auch deutlich nachgelassen.
Statt gutem nativen Olivenöl gebe es jetzt minderwertiges Sansa, das aus Olivenschnitzeln hergestellt werde und so unappetitlich sei, dass es offenbar oft als Brennstoff für Biomassekessel verwendet werde. Insbesondere Mitarbeiter aus Italien regten sich auf.
Am Ende griff jemand von oben ein und sorgte dafür, dass die Sorte zurückgewechselt wurde.
Einer EZB-Beobachterin entlockte das auf dem Kurznachrichtendienst X den Satz, das habe sie nicht gemeint, als sie unlängst forderte, die Notenbank solle sich mehr mit den wirklich wichtigen Problemen beschäftigen.
Immerhin könnte das Ganze einen ernsthaften Hintergrund haben: Die Frage, was denn die zentralen Angelegenheiten der Notenbank sind, hat zuletzt für Konflikte in der EZB-Belegschaft gesorgt.
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Dabei ging es auch um den Klimaschutz, der in den neuen EZB-Plänen mit einem strukturellen Anleiheportfolio stärker verankert ist. Insbesondere aber die Äußerungen von EZB-Manager Frank Elderson, man müsse Mitarbeiter „umprogrammieren“, um ihnen das Klimarisiko bewusst zu machen, hat für viel Verärgerung gesorgt.
Dabei war es interessanterweise gerade eine Trockenheit in Spanien, die zu Knappheiten und hohen Preisen bei Olivenöl führte.