Unterschätzen sollte man Amerika niemals. Wie oft schon hat die Welt darüber räsoniert, ob die Vereinigten Staaten es schaffen, ihre Haushaltsprobleme in den Griff zu bekommen, oder ob ein finaler Shutdown jenseits des ­Atlantiks letztendlich die globalen Finanzmärkte mit in den Abgrund reißen wird. Bisher ist es immer gutgegangen. Das ist auch jetzt ein Argument gegen allzu viel Aufgeregtheit.

Allerdings hat die Welle von Krisen der zurückliegenden Jahre und ihre häufig aus dem Staatshaushalt bestrittenen Bewältigungsmaßnahmen den globalen Schuldenberg kräftig wachsen lassen. Konsequenzen und strukturelle Veränderungen sind womöglich noch nicht vollumfänglich absehbar.

Nicht nur in den Vereinigten Staaten stellt sich die Frage aufs Neue, ob die Gläubiger den Staaten den Schuldenkurs durchgehen lassen – oder ob sie nun ein höheres Risiko sehen und dafür höhere Aufschläge verlangen. Die Ratingagenturen haben zum Teil zumindest schon etwas gezuckt.

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In der Ökonomie wird darüber diskutiert, ob die Welt aus diesen und anderen Gründen nach einer Zeit mit extrem niedrigen Zinsen und einer kurzen, aber heftigen Phase hoher Inflation jetzt womöglich in ein neues Regime mit strukturell höheren Zinsen als früher gelangen könnte. Auch wenn die Schuldentragfähigkeit von Ländern wie den Vereinigten Staaten zweifellos gewaltig ist – es wäre dann doch leichtfertig, sie grundsätzlich für unendlich zu halten.

QOSHE - Sind Amerikas Schulden eine Gefahr für die Welt? - Christian Siedenbiedel
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Sind Amerikas Schulden eine Gefahr für die Welt?

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28.03.2024

Unterschätzen sollte man Amerika niemals. Wie oft schon hat die Welt darüber räsoniert, ob die Vereinigten Staaten es schaffen, ihre Haushaltsprobleme in den Griff zu bekommen, oder ob ein finaler Shutdown jenseits des ­Atlantiks letztendlich die globalen Finanzmärkte mit in den Abgrund reißen wird. Bisher ist es immer gutgegangen. Das ist auch jetzt ein Argument gegen allzu viel Aufgeregtheit.

Allerdings hat........

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