Was ist noch klimaunsinniger als Skirennen im November in Zermatt und Formel-1-Rennen über fragwürdig gesicherte Gullydeckel in der Nacht von Las Vegas? Fragen wir den Fußball, der weiß auf so etwas immer eine Antwort.
In diesem Fall: après vous, messieurs dames. Mit einigem Erstaunen lasen wir diese Woche, dass der Sieger des Neukaledonienpokals am Coupe de France, dem französischen Fußball-Pokalwettbewerb teilnehmen darf.
Weshalb sich am Montag der US Thionville aus Lothringen auf die Reise in den Pazifik machte. 16.000 Flugkilometer einfache Strecke, bezahlt vom französischen Fußballverband, damit sie in Neukaledonien eine doch eher theoretische Aussicht auf die Teilnahme am Pokalfinale im kommenden Frühling in Paris pflegen dürfen.
Diese sehr französische Hege des kolonialen Ausgriffs passt in ein Gesamtbild, das für 2024 auch olympische Surf-Wettbewerbe nicht etwa am Strand von Biarritz, sondern auf Tahiti vorsieht. Und dort schlägt die Brandung, bei allem Respekt, höhere Wellen als der neukaledonische Fußball.
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Formulieren wir die Frage also noch mal um: was soll das?