Fußballer berührt Frau, Fußballer wird gesperrt. Alles klar, me too? Im Gegenteil. Hossein Hosseini ist ein Star, Nationaltorhüter Irans, Keeper des FC Esteghlal.

Das sieht auch die Anhängerin so, die vergangene Woche Freitag kurz vor Ende des Spiels in der Provinzstadt Arak auf Hosseini zustürmt, verfolgt und umringt von Ordnern und Polizei, die das Ungeheuerliche verhindern wollen: Frau berührt Star. Sie scheitern.

Hosseini und seine Anhängerin berühren sich kurz. Auf den Clips, die vom Vorfall kursieren, ist deutlich zu sehen, wie der Spieler bemüht ist zu verhindern, dass die junge Frau die Brutalität trifft, die das Markenzeichen der Islamischen Republik ist. Es kommt, wie es kommen musste: Hosseini soll büßen.

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300 Millionen Toman kostet ihn sein Verhalten, knapp 7000 Euro. Dazu wird er vom Verband, mitten im Meisterschaftskampf mit dem Teheraner Rivalen Persepolis, für eine Runde aus dem Spiel genommen. Das sind die Spielregeln der Islamischen Republik.

Was die Fans davon halten, ist in den Videos aus Arak ebenfalls zu sehen. Tausende Männer haben den Sicherheitskräften und Offiziellen etwas zu sagen: „Bi scharaf, bi scharaf“, schallt es von der Tribüne. Auf Deutsch: ehrlos, ehrlos.

QOSHE - So ehrlos wie erwartbar - Christoph Becker
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So ehrlos wie erwartbar

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21.04.2024

Fußballer berührt Frau, Fußballer wird gesperrt. Alles klar, me too? Im Gegenteil. Hossein Hosseini ist ein Star, Nationaltorhüter Irans, Keeper des FC Esteghlal.

Das sieht auch die Anhängerin so, die vergangene Woche Freitag kurz vor Ende des Spiels in der Provinzstadt Arak auf Hosseini zustürmt, verfolgt und umringt von Ordnern und Polizei, die das........

© Frankfurter Allgemeine


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