Im März 1998 fühlte sich der marokkanische Fußballer Youssef Chippo, der seit der Saison für den FC Porto spielte, Training für Training schlechter. Die Symptome: Kopfschmerzen und Schwindel. Er kannte die Ursache, doch sagte erst mal kein Wort, weil er Konsequenzen fürchtete, wenn er die Wahrheit sagen würde: Es war Ramadan – und er, der Muslim, fastete.

In der „New York Times“ hat sich Chippo nun, da der diesjährige Ramadan in der kommenden Woche endet, daran erinnert (und erzählt, dass damals keine Konsequenzen folgten, als er dann doch die Wahrheit sagte).

Wer dann den Rest der guten Recherche liest, erfährt, wie sich der Umgang des Fußballs mit seinen fastenden Spielern geändert hat. Das fing mit einzelnen Kickern an, die nach Sonnenuntergang Verletzungen vortäuschten, damit ihre muslimischen Mitspieler essen und trinken konnten.

Und das setzte sich später mit Klubs fort, die einen neuen Standard errichteten, den man in dieser Saison beim FC Arsenal sehen kann, der drei fastende Spieler hat und diese schon zwei Wochen davor zusätzlich umsorgte.

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So sind diese körperlich so fit, dass sie das bevorstehende Fastenbrechen auf eine besondere Art einleiten könnten: mit einem Champions-League-Sieg über den FC Bayern am Dienstag (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League und bei Prime Video).

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Der richtige Umgang mit fastenden Spielern

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06.04.2024

Im März 1998 fühlte sich der marokkanische Fußballer Youssef Chippo, der seit der Saison für den FC Porto spielte, Training für Training schlechter. Die Symptome: Kopfschmerzen und Schwindel. Er kannte die Ursache, doch sagte erst mal kein Wort, weil er Konsequenzen fürchtete, wenn er die Wahrheit sagen würde: Es war Ramadan – und er, der Muslim, fastete.

In der „New York........

© Frankfurter Allgemeine


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