In dieser Saison darf ein kleiner Fußballklub aus der Stadt Luton, in dessen Stadion knapp 11.000 Menschen passen, das erste Mal in seiner Geschichte in der großen Premier League mitspielen. Weil die Gegebenheiten für Neulinge dort durch das Geld, das Saison für Saison fließt, so schwierig sind, dass Luton Town schon in der nächsten Saison eher nicht mehr in der ersten englischen Liga spielen wird, sollte man auch an dieser Stelle die Gegenüberstellung machen, die manche Fußballmanager in Deutschland so pessimistisch sein lässt: Die Premier League wird dem Aufsteiger aus Luton, dem der Abstieg droht, alleine für diese Saison mehr als 100 Millionen Euro seiner TV-Einnahmen geben – und damit mehr als die 90 Millionen Euro, die die Deutsche Fußball Liga (DFL) seinem Meister, dem FC Bayern München, überweist.

Seit diesem Montag steht fest, dass sich am Ungleichgewicht zwischen der deutschen und der englischen Fußballliga auch in Zukunft nichts ändern dürfte. Denn die Premier League verkündete, dass sie durch den Verkauf ihrer nationalen Übertragungsrechte (2025/26 bis 2029/29) an die Pay-TV-Sender Sky Sports und TNT Sports alles in allem mit 7,8 Milliarden Euro planen kann. Das sind 1,95 Milliarden Euro pro Saison. Und das ist eine Summe, die für die Bundesliga, die momentan 1,1 Milliarden Euro pro Saison für ihre Fernsehrechte erhält, unerreichbar ist. Nichts deutet darauf hin, dass der nächste Vertrag höher dotiert sein wird, im Gegenteil.

QOSHE - Die Seele der Bundesliga - Christopher Meltzer
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Die Seele der Bundesliga

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05.12.2023

In dieser Saison darf ein kleiner Fußballklub aus der Stadt Luton, in dessen Stadion knapp 11.000 Menschen passen, das erste Mal in seiner Geschichte in der großen Premier League mitspielen. Weil die Gegebenheiten für Neulinge dort durch das Geld, das Saison für Saison fließt, so schwierig sind, dass Luton Town schon in der nächsten Saison eher nicht........

© Frankfurter Allgemeine


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