In Deutschland sind wir seit dieser Woche zurück in der Julianischen Zeitrechnung: Der Journalistendarsteller Julian Reichelt erinnerte daran, dass er – egal, wie plump seine Provokationen sind –, erhält, was er will: Reichweite (quod erat demonstrandum).

Und der Bundestrainer Julian Nagelsmann erinnerte daran, dass man mit der Nationalmannschaft die Menschen in den Arenen doch begeistern kann. In Frankfurt und Lyon applaudierte das Fußballvolk nicht nur ihm, sondern auch dem alten und neuen Konsul: Toni Kroos, dem Mittelfeldspieler, der den Ball so präzise passen kann, dass dieser eine Abwehr selbst dann durchdringt, wenn sie in der Schildkrötenformation steht.

Doch den Spieler, den man in dieser Woche besonders würdigen sollte, ist der, den Kroos aus dem Mittelfeld verdrängte: Joshua Kimmich, der an diesem Samstag (18.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei Sky) mit dem FC Bayern auf Borussia Dortmund trifft. Wenn Kimmich im Römischen Reich gelebt hätte, wäre er sicher nicht an der Catilinarischen Verschwörung beteiligt gewesen.

Mehr zum Thema

1/

Angriff auf DFB-Profi Rüdiger : Billige Gründe

„Größter Gewinner“ Nagelsmann : Zwei Siege, die alles verändert haben

DFB-Elf begeistert wieder : Die plötzlich rosarote deutsche Fußballwelt

Denn was machte er, als er sowohl in München als auch in der Nationalmannschaft wieder als Außenverteidiger spielen musste? Er mietete mit einem Privattrainer einen Platz und trainierte das. Weil er hat, was sich nicht trainieren lässt: Loyalität.

QOSHE - Kimmich sollte besonders gewürdigt werden - Christopher Meltzer
menu_open
Columnists Actual . Favourites . Archive
We use cookies to provide some features and experiences in QOSHE

More information  .  Close
Aa Aa Aa
- A +

Kimmich sollte besonders gewürdigt werden

8 0
30.03.2024

In Deutschland sind wir seit dieser Woche zurück in der Julianischen Zeitrechnung: Der Journalistendarsteller Julian Reichelt erinnerte daran, dass er – egal, wie plump seine Provokationen sind –, erhält, was er will: Reichweite (quod erat demonstrandum).

Und der Bundestrainer Julian Nagelsmann erinnerte daran, dass man mit der Nationalmannschaft die Menschen in den Arenen doch begeistern kann. In........

© Frankfurter Allgemeine


Get it on Google Play