Im Stadion in Manchester sah man in dieser Woche, wie ein Riese rutschte – und dann auch wirklich abstürzte. Am Dienstagabend verlor Manchester United, der große englische Fußballklub, der die Premier League seit deren Gründung 1992 schon dreizehnmal gewonnen hat (immer mit dem großen Trainer Alex Ferguson), gegen den FC Bayern München und scheiterte damit schon in der Vorrunde der Champions League.

Als Gruppenletzter, hinter Kopenhagen, hinter Istanbul. Das ist so, als würde die deutsche Nationalmannschaft in einem Jahr gegen Belgien, Polen, Kolumbien, Japan, die Türkei und Österreich verlieren.

Der Absturz in Manchester ist dramatisch, weil das Management seit dem Sommer 2018 alles in allem 992 Millionen Euro für die Ablösesummen neuer Spieler ausgeben durfte. Das ist fast dieselbe Summe, die der neue Investor der Deutschen Fußball-Liga geben soll.

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Doch der Fall Manchester sollte die Bundesliga warnen, dass man nicht nur Geld braucht, sondern auch eine Idee, was man mit dem Geld machen will. Seit dem Sommer 2018 hat United einen einzigen Wettbewerb gewonnen: den englischen Ligapokal, ein Titel, der so unbedeutend ist, dass Alex Ferguson sich ihn wohl nicht auf seine Visitenkarte schreiben würde.

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Stürzender Riese

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17.12.2023

Im Stadion in Manchester sah man in dieser Woche, wie ein Riese rutschte – und dann auch wirklich abstürzte. Am Dienstagabend verlor Manchester United, der große englische Fußballklub, der die Premier League seit deren Gründung 1992 schon dreizehnmal gewonnen hat (immer mit dem großen Trainer Alex Ferguson), gegen den FC Bayern München und scheiterte damit schon........

© Frankfurter Allgemeine


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