Zur Erinnerung: Nur sechs Prozentpunkte lagen am Abend des 26. September 2021 zwischen dem Erststimmenergebnis des Bundestagskandidaten Hans-Georg Maaßen und dem blamablen 16-Prozent-Zweitstimmenanteil „seiner“ CDU im südthüringischen Wahlkreis 196 – und nur gut einen Punkt lag der vormalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz vor dem Direktkandidaten der AfD.
Dabei hätten dessen Wähler Maaßen mühelos zu einem Mandat im Bundestag verhelfen können, wo er als Laus im Pelz der CDU gesessen und dem Fraktions- und Parteivorsitzenden Merz das Leben noch schwerer hätte machen können, als dieser es mitunter selbst tut.
Doch nichts da. Und sowenig Merz die AfD halbieren wird, so wenig dürften Maaßen an der Spitze einer Werteunion im Namen von Freiheit statt Sozialismus die Herzen vormaliger CDU- oder Linke-Wähler zufliegen.
Ein Teil der Ersteren ist längst bei der AfD heimisch, Letztere dürften zwischen der neuen Wagenknecht-Partei und der „Alternative“ hin- und hergerissen sein. Bleibt das gute Drittel der Bürger, die selten oder nie zur Wahl gehen und aus dem sich das Gros der Wählerschaft der AfD wie auch vieler „Sonstiger“ rekrutiert.
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Sollte der Wessi Maaßen im Osten in diesem Wählerreservoir mobilisieren, ginge auch dies wohl kaum zulasten der CDU. Die aber hätte mit der Gründung einer Partei Werteunion ein Problem weniger: Die Frage des Parteiausschlusses hätte sich erledigt.