Muss man um eine Partei wirklich viel Aufhebens machen, wenn sie nur gut halb so viele Mitglieder zählt wie die FDP? Und bei der auf ein Mitglied sogar vier Bürger kommen, die ein grünes Parteibuch haben, und gleich neun mit einem roten? Tatsächlich könnte man die Zahl von gut 40.000 AfD-Mitgliedern achselzuckend zur Kenntnis nehmen, würden sich darin nicht Entwicklungen spiegeln, die jedem Demokraten hierzulande die Sorgenfalten in die Stirn treiben müssen.

Tatsächlich ist die Zahl der offiziellen Parteigänger der AfD binnen eines Jahres um 37 Prozent gestiegen – obwohl (oder gerade weil?) drei Landesverbände mittlerweile als ge­sichert rechtsextremistisch gelten.

Schriebe man die Annahme des ­Bundesverfassungsschutzes über das rechtsextremistische Potential der AfD aus den vergangenen Jahr fort, so hieße dies, dass die Partei zehn Jahre nach ihrer Gründung etwa 15.000 Rechtsextremisten in ihren Reihen zählt. Aber nicht nur dort.

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Zu Tausenden sitzen AfD-Mitglieder in Kommunal- und Landtagen, arbeiten in Landesverwaltungen und sollen als Angehörige von Sicherheitsorganen die Werte einer Verfassung schützen, die sie aktiv-kämpferisch ablehnen.

In der Theorie wäre damit alles zusammen, was ein Verbot der AfD rechtfertigte. Doch ist sie wohl nicht mehr klein genug, um diese Idee zu verwerfen, sondern zu groß.

QOSHE - Ist die AfD zu groß für ein Verbot? - Daniel Deckers
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Ist die AfD zu groß für ein Verbot?

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03.01.2024

Muss man um eine Partei wirklich viel Aufhebens machen, wenn sie nur gut halb so viele Mitglieder zählt wie die FDP? Und bei der auf ein Mitglied sogar vier Bürger kommen, die ein grünes Parteibuch haben, und gleich neun mit einem roten? Tatsächlich könnte man die Zahl von gut 40.000 AfD-Mitgliedern achselzuckend zur Kenntnis nehmen, würden sich darin........

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