Von einer Partei, die im nächsten Bundestag wieder in einer Stärke vertreten sein will, dass gegen sie keine Regierung gebildet werden kann, ist zu Recht zu erwarten, dass sie diesen Anspruch frühzeitig mit programmatischen Ideen untermauert – wobei es das eine ist, alles anders machen zu wollen, noch etwas anderes aber, vieles auch besser machen zu können.

Letzteres scheinen die Bürger Friedrich Merz und den Unionsparteien noch nicht in dem Maß zuzutrauen, dass ihnen die Herzen in Scharen zuflögen.

Ein Oszillieren um die 30-Prozent-Marke ist jedenfalls nicht das, was angesichts des desolaten Ansehens der Berliner Ampelkoalition eigentlich zu erwarten wäre. Und auch das nicht: Obwohl dem CDU-Vorsitzenden die Kanzlerkandidatur nach dem Stand der Dinge kaum noch zu nehmen ist, ist der demoskopisch messbare Rückhalt in den eigenen Reihen einstweilen denkbar schwach.

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Unter diesen Umständen über eine Neuwahl des Bundestages schon in diesem September zu fabulieren ist daher selbst im wohlverstandenen Eigeninteresse vielleicht nicht das Klügste – ganz davon abgesehen, dass Selbstmord aus Angst vor dem Tod in Gestalt einer Aufkündigung der Regierungskoalition wohl kaum auf der Agenda der FDP stehen dürfte.

Oder weiß Merz mehr als die Freien Demokraten, weil die SPD und die Grünen es kaum erwarten können, unter seiner Kanzlerschaft in das Bundeskabinett einzutreten?

QOSHE - Vielleicht nicht das Klügste - Daniel Deckers
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Vielleicht nicht das Klügste

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26.03.2024

Von einer Partei, die im nächsten Bundestag wieder in einer Stärke vertreten sein will, dass gegen sie keine Regierung gebildet werden kann, ist zu Recht zu erwarten, dass sie diesen Anspruch frühzeitig mit programmatischen Ideen untermauert – wobei es das eine ist, alles anders machen zu wollen, noch etwas anderes aber, vieles auch besser machen zu können.

Letzteres scheinen die Bürger Friedrich........

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