Konjunktursorgen und hohe Zinsen lassen derzeit manchen Konzernlenker innehalten. Geplante Investitionen werden überdacht oder gar gestoppt. Teilweise werden sogar Arbeitsplätze abgebaut. Seit der Zinswende sitzt das Geld nicht mehr so locker.

Nicht gespart wird indes beim Thema Künstliche Intelligenz. Da wollen alle börsennotierten Großunternehmen einhellig mehr investieren. Kein Wunder also, dass die Anbieter von KI-Lösungen die großen Stars der Börse sind, allen voran Microsoft mit mehr als 3 Billionen Dollar Börsenwert.

SAP hat als deutscher Primus gerade die Schwelle von 200 Milliarden Euro Börsenwert genommen. Auch hier spielen die Themen KI und Cloud eine kurstreibende Rolle. Im März wird die Aktie bei der Indexüberprüfung im Dax nicht mehr gekappt. Statt maximal 10 Prozent Gewicht im Index hat sie nun Spielraum bis 15 Prozent. Viel spricht also für SAP im Depot.

Der Dax stünde aber nicht nahe seiner Rekordmarke von gut 17.000 Punkten, wenn die anderen 39 Unternehmen nicht auch gute Leistungen bringen würden. Das hat auch bei vielen Unternehmen wie Siemens und den Autokonzernen mit Digitalisierung zu tun, auch wenn sich nicht immer KI in die Überschrift schreiben lässt.

Die 40 Dax-Werte sind in ihren Märkten meist gut aufgestellt, sehr international, sehr wettbewerbsfähig. Die Aktien gibt es im Durchschnitt weiterhin zu fairen Bewertungen. Das Verhältnis von Kurs zu Gewinn liegt mit 12 unter dem langjährigen Durchschnitt und weit unter dem Niveau amerikanischer Indizes. Die haben zwar meistens einen Bewertungsvorsprung, doch er weitet sich aus.

Mehr zum Thema

Künstliche Intelligenz : Das sind die vielversprechendsten KI-Aktien

Stellenabbau bei SAP und Co. : Die Party ist vorbei

Nyonic : Drama um deutsche KI-Hoffnung

Viele Sorgen bremsen in Deutschland und Europa die Kurse noch. Ein solches Umfeld der Skepsis und des Pessimismus ist meist der bessere Einstiegszeitpunkt. Hier lassen sich Erwartungen noch leichter übertreffen, als wenn allseits eitel Sonnenschein herrscht.