Forschung ist entgegen landläufiger Meinung meistens weder besonders aufregend noch spannend, sondern in erster Linie mühsam. Wissenschaftler brauchen Frustrationstoleranz und Durchhaltevermögen, denn oft kommt bei ihrer Arbeit nicht viel heraus. Bei öffentlich geförderter Forschung kommt dazu, dass Steuergeld etwa in den Aufbau von Laboren fließt, und Laien ist kaum verständlich zu machen, was dort geschieht.

Wenn nun eine Forschungsrichtung trotz allem erfolgreich ist, Ergebnisse liefert und an Lösungen arbeitet, die der Gesellschaft zugutekommen, würde man dann ausgerechnet dieser Richtung die Fördergelder streichen? Das geschieht gerade mit der Batterieforschung, wenn es nach der Bundesregierung geht: Mit dem Klimatransformationsfonds soll das Budget dafür um drei Viertel schrumpfen.

Dabei gelten die Batteriematerialien, die Chemiker entwickeln, und die Zellen, die Ingenieure daraus machen, als tragende Säule der Energiewende. Denn nicht nur Elektroautos brauchen Batterien. Auch den Strom aus Sonne und Wind zu speichern, erfordert elektrochemische Lösungen.

Mehr zum Thema

Neue Hürden für den E-Antrieb : Politik für das E-Auto, aber nicht für die Batterieforschung

Batterieforschung : Zwangsweise entladen

Batterieforschung : Schlüsseltechnologie im Abwind

Wenn wir global überhaupt jemals die gesetzten Klimaziele erreichen wollen, reicht es nicht aus, sich auf Akkus aus Asien, Wasserstoff aus Übersee, auf E-Fuels oder sonst eine Technologie aus ferner Zukunft zu verlassen. Wir brauchen so viele Ideen und so viel Forschung wie irgend möglich.

Das Eindampfen öffentlicher Förderung könnten Forschernachwuchs wie die Industrie als Signal auffassen, dass die Arbeit an neuen Batterien keine Mühen wert ist, dass es offenbar nicht lohnt, die Resultate aus der Batterieforschung in die Praxis umzusetzen. Denn selbst wenn diejenigen, die an Elektrodenmaterialien forschen, ihre Mittel aus anderen Töpfen bekommen – der Sinn ihrer Arbeit stünde grundsätzlich in Zweifel.