Im Jahre 1932 konstatierte der Ökonom Walter Eucken, die Wirtschaftspolitik der damaligen Zeit „zerfällt in eine Fülle von Maßnahmen, die einzeln auf die Wünsche verschiedener wirtschaftlicher Machtgruppen zurückführbar, im ganzen keinen einheitlichen Gedanken und Willen, sondern gänzliche Systemlosigkeit verraten“. Daran könne auch „das beste Beamtentum nichts Wesentliches“ ändern. Der beständig intervenierende Staat sei nicht stark, sondern schwach, folgerte Eucken. Berlin gleicht in vielerlei Hinsicht nicht Weimar, aber der Eindruck eines schwachen Staates breitet sich auch heute aus.

Heilloser Zank über Einzelgesetze und ein konzeptionsloser Interventionismus lenken von den grundsätzlichen Gefährdungen der freiheitlichen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ab, mit der die Bundesrepublik ein Dreivierteljahrhundert gut gefahren ist. Welcher Staat war in der deutschen Geschichte über einen langen Zeitraum erfolgreicher? Die Gefährdungen für die freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung existieren gleichwohl.

QOSHE - Mit mehr Freiheit die Zukunft gewinnen - Gerald Braunberger
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Mit mehr Freiheit die Zukunft gewinnen

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20.02.2024

Im Jahre 1932 konstatierte der Ökonom Walter Eucken, die Wirtschaftspolitik der damaligen Zeit „zerfällt in eine Fülle von Maßnahmen, die einzeln auf die Wünsche verschiedener wirtschaftlicher Machtgruppen zurückführbar, im ganzen keinen........

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