Die Empörung über den gerade wiedergewählten spanischen Ministerpräsidenten legt sich nicht. „Pedro Sánchez ins Gefängnis“, forderten Demonstranten in Madrid. Die allermeisten waren keine Franco-Nostalgiker oder Rechtsextreme, sondern ganz gewöhnliche Spanier. Einige kamen mit Kinderwagen und Großeltern zur bisher größten Kundgebung.

Durch Spanien geht ein tiefer Riss: Millionen Bürger halten ihren Regierungschef für einen prinzipienlosen Machtpolitiker, der ihre Nation an katalanische Separatisten „verkauft“, manche nennen ihn sogar einen Diktator – und das, obwohl Sánchez im neuen Parlament die absolute Mehrheit übertraf: 179 aller 350 Abgeordneten stimmten für ihn.

QOSHE - Spanien ist tief gespalten - Hans-Christian Rößler, Madrid
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