Die grüne Familienministerin Paus treibt das soziale Prestigeprojekt ihrer Partei, die Kindergrundsicherung, weiterhin mit Sendungseifer voran statt mit qualifizierten Vorschlägen.
Monate nach dem Kabinettsentwurf bleibt sie den Nachweis schuldig, dass die neue Sozialleistung zielgenauer als bisherige Hilfen Armut bekämpft, zumindest aber den begünstigten Familien einfacher zugänglich sein wird.
Da Paus umfassend Bürokratie aufbauen will, um Kinder aus dem von ihr als stigmatisierend empfundenen Bürgergeld zu holen, gehen selbst Wohlmeinende auf Distanz, wie die Präsidentin des Bundessozialgerichts Fuchsloch.
Sie warnte in der F.A.Z. vor Nachteilen für Familien im Bürgergeld, die künftig mit zwei Behörden konfrontiert wären, dem Jobcenter für die Eltern und dem neuen Familienservice für die Kinder.
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