Im föderalen Deutschland haben auch Beschlüsse unterer Ebenen bisweilen große Tragweite: Von Januar an gilt das bislang bundesweit im Regional- und Nahverkehr nutzbare 49-Euro-Ticket nicht mehr in Stendaler Bussen. Nun wird das Hansestädtchen in Sachsen-Anhalt nicht jeder kennen, trotzdem verdient das Votum des dortigen Kreistags für den Teilausstieg aus dem Deutschlandticket breite Aufmerksamkeit.
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Nicht nur in Stendal können Kämmerer rechnen. In vielen Kommunen und Kreisen dürften die als hoch empfundenen örtlichen Zuschüsse für das Ticket gegen die Vorteile für die eigenen Bürger abgewogen werden. Beschränken auch andere die Nutzung, steht die Idee des Einheitstickets infrage: autofreie Mobilität zum günstigen Preis bei einfacher Handhabung.
Doch hat die Ampelregierung, die den Anstoß gab und hohe Zuschüsse an die zuständigen Länder zahlt, auch das Ticket nicht zu Ende gedacht – in der Hoffnung, für die absehbar steigenden Kosten werde sich in den Folgejahren schon eine Lösung finden. Das Stendal-Votum deutet darauf hin, dass dies sehr schwierig werden könnte.