Es ist ein hoher Preis gewesen, den die Luftverkehrswirtschaft für die Erweiterung des Frankfurter Flughafens um die Nordwestlandebahn mit dem Nachtflugverbot zahlen musste. Die wichtigen Nachtflüge, die beispielsweise eilige Ersatzteile in die USA zum Produktionsbeginn am nächsten Tag lieferten, sind seit Ende 2011 von Frankfurt aus nicht mehr möglich. Ferienflieger schaffen durch die sechs Stunden Flugverbot in der Nacht etwa auf Mittelmeerrouten keine drei Umläufe am Tag je Maschine. Dieses rentable Modell ist seither am größten deutschen Flughafen so nicht mehr zu fliegen.

Trotzdem ist das Nachtflugverbot in Frankfurt notwendig gewesen. Denn der Preis, den die Menschen in Frankfurt, Offenbach, Flörsheim und anderswo mit der Lärmbelastung zahlen, seit es die Nordwestlandebahn gibt, ist nicht weniger hoch. Das sahen auch die Verwaltungsgerichte so: Zunächst der Hessische Verwaltungsgerichtshof und dann das Bundesverwaltungsgericht entschieden für einen Ausgleich angesichts der enormen Mehrbelastung der Menschen, die durch den Ausbau des Flughafens entstehen würde und tatsächlich auch entstanden ist. In der Folge musste der damalige Verkehrsminister Dieter Posch (FDP) auch noch die planmäßigen 17 Nachtflüge streichen auf die etwa die Frachttochter der Lufthansa und die Ferienfluggesellschaft Condor gehofft hatten.

QOSHE - Nachtflugverbot nicht aufweichen - Jochen Remmert
menu_open
Columnists Actual . Favourites . Archive
We use cookies to provide some features and experiences in QOSHE

More information  .  Close
Aa Aa Aa
- A +

Nachtflugverbot nicht aufweichen

13 1
28.02.2024

Es ist ein hoher Preis gewesen, den die Luftverkehrswirtschaft für die Erweiterung des Frankfurter Flughafens um die Nordwestlandebahn mit dem Nachtflugverbot zahlen musste. Die wichtigen Nachtflüge, die beispielsweise eilige Ersatzteile in die USA zum Produktionsbeginn am nächsten Tag lieferten, sind seit Ende 2011 von Frankfurt aus........

© Frankfurter Allgemeine


Get it on Google Play