Entwarnung kann es nicht geben, dazu sind die Herausforderungen zu groß, vor denen Siemens Energy steht. Auf der Hauptversammlung des Energietechnikunternehmens blies dem Vorstand am Montag Gegenwind ins Gesicht, weil die Aktionäre ihrem Unmut über die desaströse Entwicklung der spanischen Windkrafteinheit Gamesa und den Rekordverlust im vergangenen Geschäftsjahr von 4,6 Milliarden Euro Luft machten. Ökonomischen und energiepolitischen Sachverstand kann das Dax-Unternehmen dringend gebrauchen. Diesen soll die „Wirtschaftsweise“ Veronika Grimm als neues Mitglied im Aufsichtsrat künftig einbringen.

Der Ärger der Aktionäre ist begründet, denn die Gamesa-Verluste und die unnötige, vier Milliarden Euro teure Übernahme der Minderheitsanteile ließ das Eigenkapital deutlich schrumpfen. Deshalb brauchte der Vorstand im vergangenen November staatliche Garantien in Höhe von 7,5 Milliarden Euro. Das im September 2020 von der Siemens AG abgespaltene Unternehmen ist zum Politikum geworden, auch wegen seiner Rolle in der energiepolitischen Wende. Damit begründete die Bundesregierung ihre Bereitschaft, die Garantien zu stellen.

QOSHE - Siemens Energy hat keinen Spielraum - Markus Frühauf, München
menu_open
Columnists Actual . Favourites . Archive
We use cookies to provide some features and experiences in QOSHE

More information  .  Close
Aa Aa Aa
- A +

Siemens Energy hat keinen Spielraum

7 0
27.02.2024

Entwarnung kann es nicht geben, dazu sind die Herausforderungen zu groß, vor denen Siemens Energy steht. Auf der Hauptversammlung des Energietechnikunternehmens blies dem Vorstand am Montag Gegenwind ins Gesicht, weil die Aktionäre ihrem Unmut über die desaströse Entwicklung der spanischen........

© Frankfurter Allgemeine


Get it on Google Play