Die Stimmrechtsberater von Institutional Shareholder Services (ISS) haben schon einige Unternehmen das Fürchten gelehrt. Sie sind mit einem Marktanteil von 48 Prozent vor dem Konkurrenten Glass Lewis (42 Prozent) die Nummer eins, wenn es darum geht, institutionellen Investoren Empfehlungen für die Abstimmungen auf Hauptversammlungen zu erteilen. Kleine Fondsgesellschaften sind überfordert, sich auf alle Aktionärstreffen rund um den Erdball vorzubereiten. Da verlässt man sich gegen Bezahlung auf die Vorschläge der ISS-Analysten. Das freut auch die Deutsche Börse, die seit drei Jahren Mehrheitseigner von ISS ist. Denn die Gesellschaft hat noch mehr im Sortiment. Für die Deutsche Börse war das Geschäft mit Daten und Beurteilungen zur Nachhaltigkeitspolitik der Unternehmen interessant. Zum Geschäft gehört aber auch, dass ISS regelmäßig vor Hauptversammlungen für Aufmerksamkeit sorgt. Diesmal trifft es die Aufsichtsratschefs von Munich Re und BASF, Nikolaus von Bomhard und Kurt Bock. Sie könnten nicht mehr als unabhängig gelten, weil sie nach ihrem Vorstandsvorsitz keine Abkühlungsperiode von fünf Jahren abgewartet hätten.

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QOSHE - Interessenkonflikt - Markus Frühauf
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Interessenkonflikt

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22.04.2024

Die Stimmrechtsberater von Institutional Shareholder Services (ISS) haben schon einige Unternehmen das Fürchten gelehrt. Sie sind mit einem Marktanteil von 48 Prozent vor dem Konkurrenten Glass Lewis (42 Prozent) die Nummer eins, wenn es darum geht, institutionellen Investoren Empfehlungen für die Abstimmungen........

© Frankfurter Allgemeine


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