Es klingt plausibel. Wer an einem Unternehmen beteiligt ist, riskiert nicht Haus und Hof. Deswegen seien Aktien von familien- und inhabergeführten Unternehmen risikoärmer und langfristig Erfolg versprechender. Grosso modo mag das sogar stimmen, und entsprechende Bilanzstudien vermögen per saldo eine grundsätzlich risikoärmere Aufstellung belegen.
Doch in der Praxis scheint ein Investmentansatz auf einige Hindernisse zu stoßen. Das fängt schon damit an, dass, wenn man die Positionierung der Fonds betrachtet, bisweilen Zweifel aufkommen können, dass ein Fondsmanager genügend attraktive Aktien findet und am Ende um der Wertentwicklung willen mal fünfe gerade sein lässt. Für die, die ihrem Ansatz treu bleiben, umso misslicher, denn während der eine die Bilanz mal eben aufpoliert, muss der andere die schwächeren Zeiten überstehen und erklären.
Mehr zum Thema
1/
Familienunternehmen : Geduldsspiel für Anleger
Fondsvergleich : Langfristig überzeugt die Schweiz
Geldanlage : Fonds zu speziellen Themen und Trends locken – zu Recht?
Chancen 2024 : Wie man sein Geld vor der Inflation schützt
Dann stellt sich die Frage: Wie langfristig ist eigentlich langfristig? Die Zahlen der Fonds und der Studien legen nahe: Zehn Jahre erscheinen hier wie ein Tag. Und weil das Fondsuniversum klein ist, ist die Datenbasis zu klein, als dass man Erfolge und Misserfolge verallgemeinern könnte.
Die Lehre ist einmal mehr, dass ein Investmentansatz, je enger man ihn fasst, umso mehr Geschick in der Umsetzung bedarf, will man auf Dauer erfolgreich sein. Und dass man als Anleger überzeugt sein muss, dass man sich Ansatz und Vermögensverwalter richtig ausgesucht hat. Trau, schau, wem.