Der Fotograf Manfred Klimek meint, er habe im Sommer 1986 bei seinem ersten großen Auftrag für den „Stern“ gemeinsam mit dem Redakteur Claus Lutterbeck an einer Story über die ins Exil gegangenen Helden des ungarischen Aufstands gegen die Sowjets von 1956 gearbeitet. Besagter Redakteur sei ein Schnösel gewesen, habe im teuersten Hotel von Wien logiert und ihm eine Krawatte aufgezwungen, wollten sie gemeinsam zu Terminen gehen. Die Geschichte, an der die beiden wochenlang gearbeitet hätten, sei nie erschienen, weil sie der damalige Chefredakteur des Magazins dann doch nicht wollte.

So weit, so wenig bedeutend, würde man sagen. Meldete sich da nicht der frühere „Stern“-Korrespondent Lutterbeck bei der F.A.Z. und sagte: Das ist alles erfunden und nicht wahr, purer Nonsens: Ich war nicht in Wien, sondern in Paris, habe nicht im Palais Schwarzenberg gewohnt und Herrn Klimek auch keine Krawatte aufgezwungen, ich trage ja auch selbst keine, und wie er herumläuft, das ist mir egal.

QOSHE - Meinungssache - Michael Hanfeld
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Meinungssache

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01.02.2024

Der Fotograf Manfred Klimek meint, er habe im Sommer 1986 bei seinem ersten großen Auftrag für den „Stern“ gemeinsam mit dem Redakteur Claus Lutterbeck an einer Story über die ins Exil gegangenen Helden des ungarischen Aufstands gegen die........

© Frankfurter Allgemeine

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