Hans-Georg Maaßen hat der CDU einen Gefallen getan. Zumindest fürs Erste. Durch den Beschluss der Werteunion, deren einzig prominentes Gesicht Maaßen ist, eine Partei werden zu wollen, dürfte es bald einen institutionellen Unvereinbarkeitsbeschluss zwischen beiden geben. Man kann schließlich nicht Mitglied in zwei konkurrierenden Parteien sein.

Das strategische Problem der CDU ist damit aber nicht gelöst, es verschärft sich sogar noch. Vorausgesetzt, die Werteunion nimmt die Hürde der Gründung und tritt zu den nächsten Wahlen an.

Zwar sollte man der Maaßen-Truppe erst einmal nicht zu großen Erfolg zutrauen. Ihr fehlt das politisch erfahrene Personal, Geld vermutlich auch. Das sieht beim Bündnis Sahra Wagenknecht ganz anders aus. Trotzdem ist vorstellbar, dass einige Wähler zur Werteunion rübermachen – nämlich solche, die enttäuscht von der CDU sind, aber davor zurückschrecken, die AfD zu wählen. Maaßen will schließlich eine „Union 1.0“ sein. Die Sinnhaftigkeit dieser Reise in die Vergangenheit müssen er und seine Unterstützer freilich noch beweisen.

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Sollte es die Partei dann aber schaffen, bei den Wahlen in drei östlichen Ländern im Herbst anzutreten, könnte sie der CDU empfindlich wehtun. Vor allem in Thüringen ist die CDU auf jede Stimme angewiesen, um es noch irgendwie mit der AfD aufnehmen zu können. Sie wird sich überlegen müssen, mit wem eine politische Zusammenarbeit überhaupt noch möglich ist.

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Die CDU in der Maaßen-Falle

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21.01.2024

Hans-Georg Maaßen hat der CDU einen Gefallen getan. Zumindest fürs Erste. Durch den Beschluss der Werteunion, deren einzig prominentes Gesicht Maaßen ist, eine Partei werden zu wollen, dürfte es bald einen institutionellen Unvereinbarkeitsbeschluss zwischen beiden geben. Man kann schließlich nicht Mitglied in zwei konkurrierenden Parteien sein.

Das strategische Problem der CDU ist........

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