Am Ende lief es ab wie in jeder anderen Organisation. Sie trete zurück, so steht es in der schriftlichen Mitteilung von Clau­dine Gay, der Präsidentin der Harvard-Universität, an alle Mitglieder dieser weltberühmten Gemeinschaft der Lernenden und Lehrenden, damit der „Fokus“ des Krisenmanagements „auf die Institution statt auf irgendein Individuum“ gerichtet werden kann. Die erst seit dem 1. Juli 2023 amtierende Präsidentin gibt keine Fehler zu. Es soll nur die Debatte um ihre angeblichen Fehler den Feinden der Institution nicht länger einen Vorwand liefern, den Beschuss fortzusetzen.

In der wenige Minuten später veröffentlichten Mitteilung der Harvard Corporation, des für die Besetzung des Präsidentenamtes zuständigen obersten Aufsichtsgremiums, heißt es, Gay habe „missteps“ eingeräumt und dafür Verantwortung übernommen. Das kann sich nicht auf die Rücktrittserklärung beziehen, sondern nur auf frühere öffentliche Erklärungen Gays aus der Zeit, als sie noch hoffte, sich im Amt halten zu können.

QOSHE - In Harvard verstolpert - Patrick Bahners
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In Harvard verstolpert

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03.01.2024

Am Ende lief es ab wie in jeder anderen Organisation. Sie trete zurück, so steht es in der schriftlichen Mitteilung von Clau­dine Gay, der Präsidentin der Harvard-Universität, an alle Mitglieder dieser weltberühmten Gemeinschaft der Lernenden und........

© Frankfurter Allgemeine

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