Jetzt geht der Streit über die Zahlen wieder los. 18 Prozent je Stunde verdienen Männer mehr als Frauen, im Durchschnitt. Diskriminierung, klagen die einen. Unsinn, sagen andere.
Immer noch 6 Prozent beträgt der Lohnunterschied bei gleicher formaler Qualifikation, sagt das Familienministerium: ein klarer Hinweis auf die Benachteiligung von Frauen. Höchstens 6 Prozent, sagen Statistiker, weil der Einfluss von Babypausen und anderem nicht berücksichtigt sei. So legt jeder die Zahlen so aus, wie es ihm passt.
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Hilfreich ist all das nicht. Unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Alter, verbessert die Lage jedes Einzelnen am Arbeitsmarkt sich nicht, wenn Politiker über echte und vermeintliche Diskriminierung streiten und Vorgaben setzen, die nur die bürokratische Lähmung vertiefen.
Sinnvoller ist es, die Wirtschaft in Schwung zu bringen. In der Hochkonjunktur mit leer gefegtem Arbeitsmarkt kann es sich kein Personalchef leisten, Frauen oder andere zu diskriminieren, weil um die Ecke schon das nächste Stellenangebot wartet. Wachstumspolitik ist die beste Gleichstellungspolitik.