Natürlich ist die Empörung gerade auf AfD-Sympathisanten-Seite groß, nachdem die nordrhein-westfälische Schulministerin Dorothee Feller (CDU) Lehrer in einem Interview ermuntert hat, mit ihren Schülern auf die Demos gegen Rechtsextremismus zu gehen. Das sei ein Verstoß gegen das Neutralitätsgebot.
In der Tat dürfen Lehrer in der Schule keine Propaganda für eine politische Partei machen. Aber sie müssen für die freiheitliche Demokratie einstehen und sollten ihren Schülern die entsprechenden Werte vermitteln.
Dazu gehört, dass sie ihre Schüler für die Gefahren sensibilisieren, die von Extremisten ausgehen. Dass sie aufzeigen, wo Brandmauern stehen sollten und wo nicht, welche Meinungen man auszuhalten hat und wo die Grenzen des Sagbaren sind. Dass man gegen Antisemitismus und jede andere Form von Menschenfeindlichkeit eintreten muss und dass man die Demokratie gegen Brandstifter verteidigt.
Mehr zum Thema
1/
Schulministerin Feller : Lehrer sollen mit Schülern gegen Rechtsextremismus protestieren
Wenn aber Lehrer nun nicht mit ihren Schülern auf Demos gehen, wie von der Ministerin angeregt, dann ist auch das ihr gutes Recht. Besser wäre ohnehin, den Schülern zu erklären, dass sie nicht gegen rechts, sondern gegen Rechtsextremismus eintreten müssen. Und noch besser wäre, wenn all das schon die Eltern tun würden. Auch das hat Feller in dem Interview gesagt: „Schule ist kein Ersatzelternhaus.“