Dass Hochschulen in Deutschland ein Antisemitismusproblem haben, ist mehr als offensichtlich. Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel gab es immer wieder Vorfälle, bei denen der Hass offen zutage getreten ist. Viele Juden auf dem Campus verbergen aus Angst ihre Identität.
So darf man es auch nicht als Entwarnung verstehen, wenn die Befragung, die Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) nun vorgestellt hat, zu dem Ergebnis kommt, dass der allgemeine Antisemitismus unter Studenten weniger verbreitet ist als in der durchschnittlichen Bevölkerung; für den israelbezogenen Antisemitismus gilt das übrigens nicht.
Sondern es ist ein Hinweis darauf, dass es anderenorts noch viel schlimmer ist. Der Judenhass ist Alltag in Deutschland.
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Und er kommt nicht allein vom rechten Rand, sondern er ist – jedenfalls an den Universitäten – auch unter propalästinensischen linken Studenten und unter muslimischen Studenten verbreitet. Gerade Letztere haben häufiger antisemitische Einstellungen. Dazu passt, dass der Antisemitismus bei Studenten, die im deutschen Bildungssystem groß geworden sind, weniger verbreitet ist als bei Studenten, die ihre Bildung nicht hierzulande erfahren haben.
Gegen all das muss man gleichsam angehen, ohne irgendwo die Augen zu verschließen. Denn Judenhass darf nirgends einen Platz haben. Egal ob rechts, links oder bei Muslimen.