Mit ihrer neuen Partei ist Sahra Wagenknecht schon jetzt etwas Bemerkenswertes gelungen: Ihr wird zugetraut, zumindest einen nicht unerheblichen Teil der Unzufriedenen im Land abzuholen, der AfD derart das Fürchten zu lehren und zugleich auch noch der Ampel einen ordentlichen Denkzettel zu verpassen.
Und all das nicht etwa, weil die Partei schon mit Inhalten überzeugen konnte, sondern einfach aufgrund der Tatsache, dass Wagenknecht eine schillernde Persönlichkeit ist, die momentan äußerst geschickt die Stimmung im Land für sich zu nutzen weiß. Ob sie wirklich für Vernunft und Gerechtigkeit steht, wie der Name ihrer Partei es verspricht, ist dabei zweitrangig. Was zählt, ist das Gesicht, nicht der Inhalt.
Dabei zeigt der Inhalt deutlich, dass man sich von der Benennung offenkundiger Probleme etwa in der Migrationspolitik nicht über eines hinwegtäuschen lassen sollte: Die Wagenknecht-Partei ist, wie bei Wagenknecht nicht anders zu erwarten war, vor allem eine putinfreundliche Partei.
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So wird der Krieg in der Ukraine nur verschwiemelt als russischer Angriffskrieg bezeichnet, vor allem aber als Stellvertreterkrieg zwischen NATO und Russland dargestellt. Auch der Frieden, für den sich Wagenknechts Partei einsetzt, bedeutete einfach nur ein Fallenlassen der Ukraine und einen Sieg für den Kreml.