Es wäre tatsächlich eine Schande weit über Thüringen hinaus, wenn die AfD dort nach der Landtagswahl im September Regierungsverantwortung übernehmen könnte. Es ist aber auch ein Schande, dass die AfD unter dem Rechtsextremisten Björn Höcke überhaupt so stark werden konnte, dass man über so etwas nachdenken muss.

Das, auch da hat Friedrich Merz recht, liegt nicht zuletzt daran, dass viel zu lange versucht wurde, die AfD kleinzureden oder zu ignorieren. Und nicht nur die Partei, sondern dazu auch noch viele Themen, die die Menschen in Thüringen und im Rest des Landes bewegen. Daher war der Kurswechsel, den die CDU unter Merz eingeschlagen hat, überfällig.

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Nur so kann die Union zumindest jene Wähler von sich überzeugen, die nicht aus Gesinnung, sondern aus Trotz die AfD wählen. Landrat Christian Herrgott hat vor Kurzem erst vorgemacht, wie das geht. Dennoch gehört zur Wahrheit, dass die CDU es nicht allein richten kann. Natürlich muss sie mit den anderen demokratischen Parteien zusammenarbeiten, sei es die FDP, sei es die SPD, seien es die Grünen.

Nur darf es dabei nicht wieder zur Schleifung des gerade erst wiederentdeckten Profils kommen. Und vor allem müssen auch die anderen Parteien endlich die Realitäten anerkennen. Denn dass sie es bislang nicht tun, auch das ist eine Schande, die von den Wählern zu Recht bestraft wird.

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Thüringer Schande

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15.02.2024

Es wäre tatsächlich eine Schande weit über Thüringen hinaus, wenn die AfD dort nach der Landtagswahl im September Regierungsverantwortung übernehmen könnte. Es ist aber auch ein Schande, dass die AfD unter dem Rechtsextremisten Björn Höcke überhaupt so stark werden konnte, dass man über so etwas nachdenken muss.

Das, auch da hat Friedrich Merz recht, liegt nicht zuletzt daran, dass viel zu........

© Frankfurter Allgemeine


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