Großbritanniens Finanzminister Jeremy Hunt bemüht sich um eine wirtschaftliche Wende durch die Senkung von Sozialabgaben. Doch das neue Budget dürfte zu wenig sein, um die anstehende Parlamentswahl im Herbst noch zu gewinnen. Hunts Haushalt ist ein „Ja, aber“-Budget. Ein paar Steuern und die Sozialabgaben werden zwar gesenkt, durchschnittliche Arbeitnehmer um neunhundert Pfund entlastet. Aber die allgemeine Steuerlastquote steigt weiter. Sie steigt, weil die Freibeträge und Grenzwerte der Steuerstufen nicht angepasst werden. Die hohe Inflation hebt die Bürger in höhere Steuerklassen, und die „kalte Progression“ schlägt voll zu.

Es wirkt wie Schaufensterreden, wenn Hunt immer wieder Margaret Thatcher als konservatives Idol mit dem Ruf zu maßvoller Besteuerung zitiert. „Wachstum rauf, Jobs rauf, Steuern runter“ verspricht er. Viele Briten sind skeptisch. Nach fast 14 Jahren Tory-Regierung ist die Steuerlast nun die höchste seit den 1950er-Jahren. Auch in den wirtschaftlich und fiskalisch miserablen 1970er-Jahren lag sie leicht unter dem aktuellen Niveau.

QOSHE - Zu wenig, zu spät - Philip Plickert, London
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Zu wenig, zu spät

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09.03.2024

Großbritanniens Finanzminister Jeremy Hunt bemüht sich um eine wirtschaftliche Wende durch die Senkung von Sozialabgaben. Doch das neue Budget dürfte zu wenig sein, um die anstehende Parlamentswahl im Herbst noch zu gewinnen. Hunts Haushalt ist ein „Ja,........

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