Wenn in sechs Wochen die Corporate Sustainability Reporting Directive in Kraft tritt, wird das für viele Unternehmen den Bürokratieaufwand erhöhen. Sie müssen Ressourcen im Unternehmen dafür einsetzen, über ihr nachhaltiges Tun und Lassen zu berichten. Das hält sie von produktiveren Tätigkeiten ab und kostet Geld.
Mit Sicherheit ist hier der Brüsseler Gesetzgeber mit manchen Anforderungen übers Ziel hinausgeschossen. Das Prinzip der Proportionalität verlangt, regulatorische Anforderungen in Einklang mit der Leistungsfähigkeit zu bringen. Doch dass auch kleinere und mittelgroße über wesentliche ökologische Folgen ihres unternehmerischen Handelns berichten, ist sinnvoll.
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Noch ist nicht alles auf dem erwarteten Level. Es ist aber sicher, dass Daten künftig an Wert für die eigene Strategie gewinnen und dass höhere Kosten entstehen, wenn Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsziele nicht erreichen. Das reflektiert auch finanzielle Risiken, die hinter solchen verfehlten Zielen liegen. Wenn die Berichterstattung maßvoll und angepasst an die Ressourcen der Unternehmen ist, wird sie eine Schlüsselrolle spielen.