Die Saat des sogenannten „Islamischen Staats“ (IS) geht selbst Jahre nach seiner militärischen Zerschlagung auf. Auch mitten in Deutschland. Zwei aktuelle Fälle machen das auf bedrückende Weise deutlich. Am Montag begann im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichts Düsseldorf der Prozess gegen Maan D., der im April in Duisburg einen Mann auf offener Straße mit einem Messer massakriert und einige Tage später vier ebenso arglose Besucher eines Fitnessstudios mit gezielt gesetzten Messerstichen zum Teil lebensgefährlich verletzt haben soll.

Die Bundesanwaltschaft ist überzeugt, dass D., der 2016 angab, vor dem Bürgerkrieg in seiner Heimat Syrien nach Deutschland geflohen zu sein, sich während seiner Taten als Soldat im vom IS propagierten globalen „heiligen Krieg“ sah. Laut Anklage sind ohne Ausnahme alle, die in Deutschland leben und sich nicht der Scharia verpflichtet fühlen, in seinen Augen „Ungläubige“ und also todeswürdig. Die Tat ist demnach ein Angriff auf das freiheitlich-demokratische System, eine Kampfansage an die offene Gesellschaft.

QOSHE - Terror gegen uns alle - Reiner Burger
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Terror gegen uns alle

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28.10.2023

Die Saat des sogenannten „Islamischen Staats“ (IS) geht selbst Jahre nach seiner militärischen Zerschlagung auf. Auch mitten in Deutschland. Zwei aktuelle Fälle machen das auf bedrückende Weise deutlich. Am Montag begann im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichts........

© Frankfurter Allgemeine

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