Die Beerdigung Alexej Nawalnyjs hat die Grenzen von Putins Gewaltherrschaft gezeigt. Obwohl in den vergangenen Wochen in russischen Städten Hunderte festgenommen wurden, die zum Gedenken an den Oppositionsführer Blumen an Denkmälern für die Opfer der politischen Repressionen der Sowjetzeit niedergelegt hatten, kamen viele Tausend Menschen zur Trauerfeier in Moskau.

Sie alle müssen damit rechnen, dass sie von den Sicherheitskräften mithilfe von Foto- und Videomaterial identifiziert werden und dann Schwierigkeiten bekommen. Dass sie dieses Risiko eingehen, straft die Behauptung Putins in seiner Rede an die Nation am Donnerstag Lügen, das russische Volk stehe geschlossen hinter ihm.

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Ein richtiges Signal haben auch die westlichen Botschafter in Moskau, darunter der deutsche, gesendet, die zur Trauerfeier kamen. Die freie Welt kann keine Veränderungen innerhalb Russlands bewirken. Das ist allein die Sache der Russen. Aber es ist wichtig, dass diejenigen, die für Demokratie und Freiheit eintreten, wissen, dass sie nicht allein sind.

Das Ende von Putins Herrschaft ist die einzige Hoffnung auf einen stabilen Frieden in Europa. Was irgendwann einmal nach ihm kommen wird, ist freilich ungewiss. Mit dem Tod Nawalnyjs ist leider auch die Wahrscheinlichkeit kleiner geworden, dass Russland eine friedliche Entwicklung nimmt.

QOSHE - Die Grenzen von Putins Gewaltherrschaft - Reinhard Veser
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Die Grenzen von Putins Gewaltherrschaft

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02.03.2024

Die Beerdigung Alexej Nawalnyjs hat die Grenzen von Putins Gewaltherrschaft gezeigt. Obwohl in den vergangenen Wochen in russischen Städten Hunderte festgenommen wurden, die zum Gedenken an den Oppositionsführer Blumen an Denkmälern für die Opfer der politischen Repressionen der Sowjetzeit niedergelegt hatten, kamen viele Tausend Menschen zur Trauerfeier in Moskau.

Sie alle müssen........

© Frankfurter Allgemeine


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