Viele AfD-Politiker verbreiten die Propaganda des russischen Regimes. Die Sympathie für die Moskauer Kriegsverbrecher unter den Rechtspopulisten ist öffentlich. Das ist so schwer zu ertragen und so widerwärtig wie fast alles, was aus dieser Partei zu hören ist.
Es ist nicht weiter verwunderlich, dass in einer in Teilen rechtsextremen Partei und ihrer Anhängerschaft eine Diktatur gut ankommt, die gerne Nachbarvölker überfällt. Aber diese Zumutungen sind durch die Meinungsfreiheit gedeckt – und das ist gut so.
Etwas ganz anderes wäre es jedoch, wenn sich bestätigen sollte, dass die AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl (oder auch nur einer der beiden) Geld aus Russland angenommen haben. Dann stünden schwerwiegende rechtliche Fragen im Raum, die nicht nur die Politiker persönlich beträfen, sondern auch deren Partei.
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Die Vorwürfe, die der tschechische Geheimdienst gegen Maximilian Krah und Petr Bystron vorgebracht hat, müssen deshalb so rasch und so transparent wie möglich aufgeklärt werden. Und zwar am besten noch vor der Wahl zum EU-Parlament.
Die Wähler müssen wissen, ob sich AfD-Kandidaten von einer feindlichen Macht finanzieren lassen oder gar in deren Auftrag handeln. Dass Moskau zu solchen Mitteln greift, wäre keine Überraschung angesichts seiner systematischen Nutzung von Korruption und seiner bisherigen Einmischungsversuche in westlichen Demokratien.