Es war das wohl größte Debakel des Jahres in der Deutschen Bankenwelt: das Drama um die Postbank. Eigentlich wollte man nur die Daten von Kunden der Postbank und der Deutschen Bank auf einer Plattform zusammenführen. Doch das Projekt wurde zum völligen Chaos, Kunden konnten teils nicht mal mehr auf ihr Geld zugreifen.
Damit nicht genug: Nun schafft es die Postbank nicht einmal, alle Probleme bis Jahresende zu beheben. Zu Recht wird also über die Postbank und all ihre Fehler geschimpft. So etwas darf nicht passieren. Doch die Misere hat noch viel weitreichendere Folgen.
Sie verdeutlicht, wie groß das IT-Risiko bei Fusionen geworden ist. Da treffen zwei oft komplett verschiedene Systeme aufeinander, teils sehr veraltet. Normalerweise sollen durch Zusammenführungen Synergieeffekte entstehen, sodass durch das Bündeln von Kräften Kosten gespart und Ressourcen besser genutzt werden können.
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Wenn Unternehmen nicht lernen, mit solchen Schwierigkeiten umzugehen, werden die Pannen sich häufen und der Nutzen von Fusionen deutlich sinken. Das gilt für alle Branchen, besonders sichtbar ist es aber in der Finanzwelt. Banken werden immer stärker zu IT-Konzernen. Sowohl im Hintergrund als auch direkt im Kundenservice sind technische Anwendungen fundamental für ihr Geschäft. Fehler dürfen sich Banken dabei nicht erlauben, geht es schließlich um das allerwichtigste Gut: das Vertrauen der Kunden.
Die Postbank ist ein Paradebeispiel dafür, wie man es nicht machen sollte. Das schreckt womöglich andere Firmen davon ab, selbst tätig zu werden. Wenn nun aber alle Unternehmen in einer Schockstarre verharren, wäre das fatal. Es ist schlimm, wenn etwas derartig schiefgeht. Schlimm ist es aber auch, wenn über Jahrzehnte hinweg gar nichts passiert.
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