Schon die Videos von Immotommy gesehen? Er gibt neue Tipps, wie man seine Immobilie richtig bewertet. Oder die Bilder von Kapital Koalas? Das Profil weist darauf hin, wie wichtig eine Haftpflichtversicherung ist.

Kurz und prägnant, in Videos teils mit Musik hinterlegt, haben diese Influencer geschafft, woran so mancher Bankberater früher verzweifelt ist: junge Leute für das Thema Finanzen zu begeistern. In einer kürzlich erschienenen Studie hat die HHL Leipzig Graduate School of Management erstmals die Profile deutschsprachiger Finanzinfluencer analysiert und festgestellt: Fast 360 aktive Accounts gibt es hierzulande, über zehn Millionen Leute verfolgen ihre Inhalte.

Nun ist es erst einmal zu begrüßen, dass sich auch junge Leute für Geld interessieren. Doch der Hype hat eine Kehrseite: Die Grenzen zwischen Information und Werbung verschwimmen. Schließlich wollen auch Finanzinfluencer mit ihren Inhalten Geld verdienen. Zwar müssen sie Anzeigen für konkrete Produkte, für Broker oder Kryptobörsen kennzeichnen.

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Doch oft verläuft die Werbung deutlich subtiler. Hinter vielen Finanzinfluencern stecken Verkäufer, die in den sozialen Medien vor allem eins wollen: ihre eigene Marke stärken. Leute auf ihre Website locken. Ihnen dort Finanzkurse anbieten. Und später auch Versicherungen und Sparprodukte vermitteln. Die Onlinemarketing Gesellschaft für Versicherungsvermittler hat sogar eine eigene Auszeichnung für Makler, die auf Instagram erfolgreich Werbung machen.

Auf vielen Profilen ist all das jedoch nicht klar zu erkennen. Dass ein Influencer als Makler arbeitet, weiß man oft erst, wenn man auf dessen Website das Impressum aufsucht. Verboten ist diese Praktik nicht. Die wahre Intention von Influencern sollten Nutzer von Tiktok und Instagram trotzdem kennen, wenn sie auf ihren Bildschirmen nach Geldtipps suchen.