Die einseitigen Bezichtigungen Israels haben mit dem Aufruf, dem Land seinen seit vielen Jahren sehenswert bespielten Pavillon auf der Biennale di Venezia zu entziehen, eine neue Eskalationsstufe erreicht – in widerlicher NS-Propagandamanier à la „Besucher, schaut nicht bei Juden!“ Das „Bündnis Kunst statt Völkermord“ (Art Not Genocide Alliance) wirft im Netz den altbekannten Schmutz auf alle Israelis, sie dürften als Angehörige eines „Apartheid“ und „Genozid“ ausübenden Staates auf der Weltkunstschau in Venedig nicht vertreten sein, weil das hieße, „dessen Politik und den Völkermord in Gaza“ zu unterstützen.

Nach Angaben der Aktivisten haben mittlerweile mehr als 12.000 „Kunst- und Kulturschaffende“ die Petition unterzeichnet, was angesichts von ebenfalls signierenden „Kraftwagenfahrern“ – es kann hinter dem Namen ein Berufsstand angegeben werden – und ehemaligen griechischen Finanzministern (der passionierte Krakeeler und Polemiker Giannis Varoufakis gehört zu den Erst­un­ter­zeichnern) eine mindestens un­schar­fe Definition von Kultur vor­aus­setzt.

QOSHE - Schändlich - Stefan Trinks
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Schändlich

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29.02.2024

Die einseitigen Bezichtigungen Israels haben mit dem Aufruf, dem Land seinen seit vielen Jahren sehenswert bespielten Pavillon auf der Biennale di Venezia zu entziehen, eine neue Eskalationsstufe erreicht – in widerlicher NS-Propagandamanier à la „Besucher, schaut........

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