Als einen „echten Meilenstein für eine moderne Drogenpolitik“ feiern führende Ampelpolitiker das nun nach jahrelanger Debatte auf den Weg gebrachte Gesetz zur Legalisierung von Cannabis.
Doch in der SPD wird der vor allem von FDP und Grünen forcierte Plan, zum 1. April den Konsum und Eigenanbau von Marihuana für volljährige Bürger zu erlauben, von Fachpolitikern eher als Mühlstein bei der Bekämpfung der Drogenkriminalität gesehen.
Aus gutem Grund lehnen der SPD-Innenexperte Sebastian Fiedler und die Innenminister der Länder das Vorhaben ab. Besonders der bald unkontrollierte Eigenanbau von Cannabis zu Hause und die nun legalisierte Höchstmenge von 25 Gramm zum Mitführen im öffentlichen Raum erzeugten eine „exzellente Vertriebssituation“ für Dealer und die organisierte Kriminalität, die auch auf jugendliche Kundschaft zielen, kritisiert Fiedler. Als Kriminalbeamter weiß der Abgeordnete, wovon er spricht, wenn er nun sein Nein zum Ampel-Gesetz ankündigt.
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Auch die Warnungen von Medizinern vor den gravierenden Auswirkungen des Rauschgifts auf die Psyche junger Menschen sind kein Alarmismus spießiger Bedenkenträger. Die Entwicklung des Gehirns ist erst mit dem 25. Lebensjahr abgeschlossen. Davor ist das Kiffen mit großen Risiken verbunden. SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach müsste das als Arzt wissen.