Stand: 24.04.2024, 17:41 Uhr

Von: Can Merey

Kommentare Drucken Teilen

Bundespräsident Steinmeier hat bei seinem Türkei-Besuch zu Recht Gemeinsamkeiten betont ohne auf die nötige Kritik an den Missständen zu verzichten.

Am Besuchsprogramm von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Türkei ließ sich bereits ablesen, wie distanziert das Verhältnis zu Präsident Recep Tayyip Erdogan ist. Erst zum Schluss seines dreitägigen Staatsbesuchs traf Steinmeier in Ankara mit Erdogan zusammen. Schließlich gibt es viele Themen, bei denen Berlin und Ankara über Kreuz liegen. Erdogan bezeichnet etwa die Hamas nach deren brutalen Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober als Befreiungsorganisation.

Strittig ist auch Erdogans Umgang mit den Menschenrechten. Die Bundesregierung fordert ebenso wie der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Freilassung des Menschenrechtsaktivisten und Kulturmäzen Osman Kavala. Erdogan schert sich darum nicht, und eine unabhängige Justiz gibt es in der Türkei schon lange nicht mehr.

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz machte der Besucher aus Berlin kein Geheimnis daraus, dass es Differenzen im Verhältnis gibt. Er betonte aber auch, dass die Türkei und Deutschland untrennbar miteinander verbunden sind – dafür sorgen schon allein die rund drei Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln in Deutschland. „Wir brauchen einander“, sagte der Bundespräsident. Das ist richtig. Die Türkei ist ein schwieriger Partner – zugleich aber auch ein unverzichtbarer.

QOSHE - Unverzichtbar und schwierig - Can Merey
menu_open
Columnists Actual . Favourites . Archive
We use cookies to provide some features and experiences in QOSHE

More information  .  Close
Aa Aa Aa
- A +

Unverzichtbar und schwierig

13 0
24.04.2024

Stand: 24.04.2024, 17:41 Uhr

Von: Can Merey

Kommentare Drucken Teilen

Bundespräsident Steinmeier hat bei seinem Türkei-Besuch zu Recht Gemeinsamkeiten betont ohne auf die nötige Kritik an den Missständen zu verzichten.

Am Besuchsprogramm von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Türkei ließ sich bereits ablesen, wie........

© Frankfurter Rundschau


Get it on Google Play