Stand: 04.01.2024, 17:15 Uhr

Von: Friederike Meier

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Dass weniger Treibhausgase ausgestoßen wurden, ist gut fürs Klima. Das gilt allerdings nur kurzfristig. Ein Kommentar.

Dass die Emissionen im vergangenen Jahr so niedrig waren wie seit Anfang der 1950er-Jahre nicht, klingt erst mal wie eine gute Nachricht. Dass weniger Treibhausgase ausgestoßen wurden, ist natürlich gut fürs Klima - denn die genauen Ursachen sind dem Klima egal. Das gilt aber nur kurzfristig. Denn nur 15 Prozent der eingesparten Emissionen wirken langfristig, etwa durch den Ausbau der Erneuerbaren oder mehr Effizienz in der Industrie.

Die „Klimaschutzlücke“ von rund 200 Millionen Tonnen bis zum Jahr 2030 bleibt allerdings bestehen. Sie entsteht, weil vor allem in den Bereichen Verkehr und Gebäude nach wie vor viel zu wenig getan wird. Weil die Regierung nicht wollen kann, dass die Klimaziele nur durch eine unkontrollierte Schrumpfung oder Stagnation der Wirtschaft oder durch weniger Heizen erreicht werden, muss sie hier nachsteuern.

Zwar musste sie die Klimamittel im Bundeshaushalt zuletzt kürzen. Das muss sich schnell wieder ändern. Denn erstens dürfte mangelnder Klimaschutz Deutschland noch teuer zu stehen kommen: Wenn das Land in den Bereichen Gebäude und Verkehr die EU-Ziele verfehlt, drohen Strafzahlungen - Schätzungen gehen in die Milliarden. Zuletzt lohnen sich Investitionen in den Klimaschutz langfristig und sollten daher nicht zur Diskussion stehen.

QOSHE - Langfristig umsteuern - Friederike Meier
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Langfristig umsteuern

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04.01.2024

Stand: 04.01.2024, 17:15 Uhr

Von: Friederike Meier

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Dass weniger Treibhausgase ausgestoßen wurden, ist gut fürs Klima. Das gilt allerdings nur kurzfristig. Ein Kommentar.

Dass die Emissionen im vergangenen Jahr so niedrig waren wie seit Anfang der 1950er-Jahre nicht, klingt erst mal wie eine gute........

© Frankfurter Rundschau


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