Stand: 08.04.2024, 16:26 Uhr

Von: Pitt von Bebenburg

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Die Polizeiliche Kriminalstatistik wird von einigen jedes Jahr dazu missbraucht, um Stimmungen zu verbreiten und politische Forderungen zu formulieren.

Der Begriff hört sich sachlich an: Polizeiliche Kriminalstatistik. Er suggeriert Objektivität. Doch tatsächlich ist die PKS ein politisches Instrument. Aus Sicht von Fachleuten weist die Statistik so viele Mängel auf, dass sie in ihr bloß einen Arbeitsnachweis der Polizei sehen.

Jahr für Jahr wird die PKS eingesetzt, um Stimmungen zu verbreiten. Wenn die Gefahr groß erscheint, sind Menschen schließlich bereit, scharfe Gesetze für die Kriminalitätsbekämpfung mitzutragen, selbst wenn diese vor Grundrechten nicht Halt machen. Diesmal lassen sich scheinbar auch Rufe nach einer strengeren Migrationspolitik mit den Zahlen begründen. Doch das Bild täuscht.

Es ist purer Alarmismus, wenn Menschen ohne deutschen Pass als besonders gefährlich hingestellt werden. Richtig ist: Junge Männer mit wenig Geld begehen mehr Straftaten als andere Personen. Zu dieser Gruppe zählen überproportional viele Menschen, die zugewandert sind. Übrigens sind solche Personen auch häufiger als andere Opfer von Straftaten.

Nur wer die sozialen Ursachen in den Blick nimmt, wird wirkungsvoll Kriminalität verringern können. Doch stattdessen versuchen einige, die Zahlen zu missbrauchen, um sich politisch zu profilieren und etwa eine Obergrenze für Migration zu fordern. Bericht S. 30

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Politischer Alarmismus

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08.04.2024

Stand: 08.04.2024, 16:26 Uhr

Von: Pitt von Bebenburg

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Die Polizeiliche Kriminalstatistik wird von einigen jedes Jahr dazu missbraucht, um Stimmungen zu verbreiten und politische Forderungen zu formulieren.

Der Begriff hört sich sachlich an: Polizeiliche Kriminalstatistik. Er suggeriert Objektivität. Doch........

© Frankfurter Rundschau


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