Stand: 14.11.2023, 16:02 Uhr

Von: Stephan Hebel

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Mit ihren Sprüchen verstellt die Bundesinnenministerin den Blick auf Wichtigeres.

2Wer den folgenden Satz von Nancy Faeser verstanden hat, möge sich bitte melden. Der Satz lautet: „Erst das Land, dann die Partei.“

Schon klar: Die gescheiterte SPD-Spitzenkandidatin bei der hessischen Landtagswahl ist der Meinung, dass sie als Bundesinnenministerin „dem Land“ Gutes tut. Das mag sogar bei manchen Dingen zutreffen, auch wenn es gegenüber ihrer Seehofer’schen Migrationsverhinderungspolitik doch eher verblasst. Aber welchen Unterschied macht es für „das Land“, ob sie in Berlin bleibt oder sich persönlich an einer hessischen Landesregierung mit der CDU beteiligt? Könnte es sein, dass es sich bei Faesers Selbstbeschreibung als selbstlos dem Land Dienende um eine Leerformel handelt?

Aber wie es mit Leerformeln so ist: Sie verstellen immer mal den Blick auf Wichtigeres. Zum Beispiel darauf, dass CDU und SPD sich entschieden haben, eine Art Merkelismus wiederauferstehen zu lassen nach dem Motto: Hört nicht auf die Grünen, die wollen alles umkrempeln, wir sorgen schon dafür, dass es irgendwie so bleibt, wie es ist. Nancy Faeser, noch eine Leerformel: „Es geht jetzt sehr um Stabilität.“ Demnächst wohl auch im Bund.

Fast schon ein tragischer Nebenaspekt: Die Grünen haben das Nachsehen ausgerechnet jetzt, da selbst ihre konservativen Gegner wohl kaum noch an das Märchen von der Partei der radikalen Umwälzung glauben, das sie erzählen.

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Die Leerformeln der Nancy Faeser

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14.11.2023

Stand: 14.11.2023, 16:02 Uhr

Von: Stephan Hebel

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Mit ihren Sprüchen verstellt die Bundesinnenministerin den Blick auf Wichtigeres.

2Wer den folgenden Satz von Nancy Faeser verstanden hat, möge sich bitte melden. Der Satz lautet: „Erst das Land, dann die Partei.“

Schon klar: Die gescheiterte........

© Frankfurter Rundschau


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